Bei manchen Menschen sind Gerste, Weizen und Roggen vom Speiseplan gestrichen. Denn sie leiden an einer Gluten-Unverträglichkeit (Synonyme: Zöliakie, einheimische Sprue, gluthensensitive Enteropathie). Die Zöliakie ist eine entzündliche, autoimmune Erkrankung des Dünndarms und wird durch den Verzehr von dem Getreideprotein Gluten ausgelöst. Die Erkrankung kann sich in jedem Alter manifestieren und die Anlage hierfür wird vererbt. Sie kommt häufig vor (0,5 bis 1% der Bevölkerung), wird aber aufgrund ihres breiten klinischen Spektrums oft verkannt.
Durch glutenhaltige Lebensmittel kommt es zu Durchfällen, Gewichtsverlust, Malabsorption (Störung der Aufnahme von Nahrungsbestanteilen aus dem Darm) mit nachfolgender Eisenmangelanämie oder Osteoporose (aufgrund der Minderaufnahme von Eisen und Calcium).
Auch wenn die Zeitspanne zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der Diagnosestellung oft beträchtlich lang ist (im Schnitt 4 Jahre), ist die Therapie denkbar einfach – sie besteht in einer strikten, lebenslangen glutenfreien Diät (kein Weizen, Gerste, Dinkel oder Roggen). Erlaubt sind z.B. Kartoffel, Mais, Reis und Hirse. Zusätzlich sollte die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen erfolgen. Was sich zunächst einfach anhört ist eine Herausforderung für jeden Betroffenen, da in nahezu allen verfeinerten Nahrungsmitteln Gluten vorkommt. Und wer verzichtet schon gerne auf einen Teller Nudeln von Zeit zu Zeit? Wird eine glutenfreie Diät aber nicht eingehalten, so können sich Komplikationen wie z.B. Tumore des Magen-Darm Traktes (besonders das intestinale T-Zell Lymphom) entwickeln.
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Ihr Apotheker
Dr. Thomas Klose und Mitarbeiter