Der Duft der Gewürznelke lässt Bilder der Weihnachtszeit emporsteigen: sie erfrischt mit ihrem Geruch in der Duftorange, darf als Lebkuchengewürz nicht fehlen und erwärmt als Gewürztee wohlig den Bauch.
Der Gewürznelkenbaum ist immergrün, von schlankem Wuchs und wächst in tropischen Gefilden bis zu 20 m hoch. Im Vergleich zu europäischen Bäumen wird er nicht alt, nur gerade 100 Jahre, dafür bildet er zahlreich duftende Blüten aus. Diese sind schirmförmig angeordnet, haben vier weiße Kronblätter. Die aromatischen Früchte sind dunkelrote Beeren. Alle Teile des Gewürzbaumes enthalten das ätherische Öl, am meisten in den Knospen, die handgepflückt die beste Qualität ergeben.
Die Gewürznelken werden im Ursprungsland nur zum kleinen Teil für kulinarische Gewürzmischungen verwendet. Der größere Teil beansprucht die Produktion der berühmten Nelken-Zigaretten (indonesisch: Kretek), deren Duft räucherstäbchenartig an die Hippie-Zeit erinnert. Die echten Kretek weisen Höchstwerte an Nikotin- und Teergehalt auf und sind daher im Westen vom Markt verdrängt worden.
Die medizinische Wirkung der Nelke ist vielfältig: in Arabien diente das Gewürznelkenöl in Kleinstmengen angewandt als Aphrodisiakum, in hoher Dosis zur Schwangerschaftsverhütung.
Das ätherische Öl der Gewürznelke desinfiziert und tötet Bakterien, Pilze und Viren ab. Die verdünnte Lösung kann gegurgelt werden und mildert Wunden im Mund-Rachen-Raum, Hals- und Zahnschmerzen. Innerlich eingenommen wärmt die Gewürznelke den Verdauungstrakt, löst Krämpfe und entbläht. Wer täglich drei Gewürznelken kaut, reinigt den Verdauungstrakt und vermindert den Eintritt körperschädigender Stoffe. Dadurch gelangen weniger Schlackenstoffe in den Körperkreislauf, weshalb Hildegard von Bingen die Gewürznelke gegen Gicht empfahl.
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