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Corona im Herbst 2021 – liegt immer noch schwer im Magen

Herkunft und Verbreitung von SARS-CoV2

Nach landläufiger Meinung begann die Corona-Pandemie Anfang 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan. Was genau dort oder nach chinesischer Auffassung eventuell ganz woanders passierte, ist bis heute nicht exakt bekannt. Die Behinderung internationaler Experten der WHO bei ihren Versuchen der vor Ort-Aufklärung durch die chinesische Führung ist nicht sehr hilfreich. Verschwörungstheoretiker glauben in der harmloseren Version an einen Laborunfall mit Freisetzung der Viren, in der schlimmeren an ein absichtliches Verbreiten. Beides ist mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall, sondern der Ursprung wird ein zufälliger Übergang des Virus von gehandelten Tieren auf dem riesigen und sehr engen Markt der Stadt Wuhan auf Menschen gewesen sein. Andere Theorien sehen den Übergang in Nerzfarmen Chinas mit ihren über 15 Millionen Arbeitern.

Was man China anlasten kann, ist die Tatsache, dass es etliche Wochen gebraucht hat, bis die örtlichen Behörden die aufgetretenen Erkrankungsfälle und deren angenommene Ursache an nationale Behörden gemeldet haben. Niemand teilt halt gerne frühzeitig etwas Unangenehmes mit, für das einem die Schuld gegeben werden könnte, schon gar nicht in einem totalitären Regime. Diese ersten Fällen werden mutmaßlich schon im November 2019 bekannt gewesen sein, aber als die Informationen an die Regierung Chinas und noch deutlich später in die Welt hinaus gelangten, war es bereits zu spät, um die Pandemie noch aufzuhalten. Die Globalisierung mit dem selbstverständlichen internationalen Waren- und Reiseverkehr, von der wir alle wirtschaftlich und kulturell enorm profitieren, hat hier eine ihrer Schattenseiten gezeigt. Aber – die letzte Pandemie dieser Größenordnung war vor 100 Jahren die Spanische Grippe durch das Influenza A Virus, gegen dessen ‚Nachfahren‘ wir uns heute noch zu großen Teilen jährlich neu impfen lassen und sie hat sich auch ohne Globalisierung, Flugverkehr, 7 Milliarden Menschen Weltbevölkerung etc. über den ganzen Erdball verbreitet und geschätzte 50 Millionen Todesopfer gefordert.

Klinisches Erscheinungsbild – was ist dazugekommen

COVID19 ist klassischerweise eine Erkrankung der Atemwege. Der typische Verlauf insbesondere bei älteren Patienten und solchen mit Vorschädigungen (z.B. Lungenkrankheiten, Herzinsuffizienz = ungenügende oder fehlerhafte Herzleistung, Diabetes = Zuckerkrankheit etc.) oder Lebensfaktoren, die die Gesundheit stark belasten (z.B. Übergewicht, Rauchen, hohe Blutfettwerte) besteht in einem Befall der Lunge, die zunächst durch die Viren selbst angegriffen wird und im weiteren Verlauf durch eine überschießende Reaktion des Immunsystems im Versuch einer Abwehr der Eindringlinge noch gesteigert wird (gemäß dem bekannten Sprichwort „Gut gemeint und gut ist nicht immer dasselbe“). Das ähnelt ein wenig einem verlangsamten allergischen Schock. Es klingt erschreckend, denn am Ende ist es die eigene Immunabwehr, die fehlgesteuert die Schwererkrankten häufig zu Tode bringt.

Daneben sind aber seit dem Auftreten von COVID19 zahlreiche zusätzliche Krankheitsbilder bekannt geworden, die sich erst Monate, vielleicht Jahre nach der Infektion zeigen und zusammen als ‚Long Covid‘ bezeichnet werden. Dabei stehen zunächst die Schädigungen an den Bronchien im Vordergrund, die regelhaft nicht mehr ausheilen und bei den Genesenen eine chronische Erkrankung mit massiver Leistungseinschränkung bedingen. Viele weitere Organe und Organsysteme können betroffen sein und die Medizin steht noch am Anfang der Entdeckung und des sicheren Nachweises:

  • Atembeschwerden, Husten oder Luftnot
  • Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue)
  • Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns (Anosmie)
  • Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Schwindelgefühle und Gleichgewichtsstörungen (Vertigo)
  • Nervenstörungen (Neuropathien)
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Depressionen und Angststörungen
  • Schlafstörungen
  • Störungen der Haut und Haarverlust

 

Behandlung von Erkrankten

Es gibt immer noch kein einziges gegen SARS-CoV2 ursächlich wirksames Therapeutikum. Versuche mit gegen andere Viren erfolgreichen Medikamenten werden in großer Zahl seit Beginn der Pandemie durchgeführt, der Erfolg ist bislang bescheiden: ein einziges hat eine EMA-Zulassung (europäische Behörde für Arzneimittel) erhalten: Remdesivir mit seiner eigentlich gegen das Ebolavirus gerichteten Wirkung. Ein anderes, ursprünglich für die Behandlung der Malaria (Plasmodium spec.) entwickeltes Mittel hat die Hoffnungen nicht erfüllt (Hydroxychloroquin Sulfat), die US-Zulassung dafür wurde zurückgezogen.

Aber auch Remdesivir wird in vielen Studien bescheinigt, dass es die Sterberate bei COVID19-Patienten nicht senkt und bei Schwerstkranken wirkungslos bleibt. Im Augenblick besteht trotz immer wieder aufpoppender kurzfristiger Erfolgsmeldungen wenig ernsthafte Hoffnung, dass bald ein potentes Therapeutikum gefunden werden wird, das wirklich zielgerichtet ist gegen SARS-CoV2 und insbesondere Schwersterkrankten die Abwendung ihres Todes oder sogar Heilung in Aussicht stellt.

Auch die anfänglich mit großen Hoffnungen verbundene Immuntherapie, also die Behandlung mit Antikörpern gegen SARS-CoV2, gewonnen aus dem Blutserum von Menschen, die von COVID19 genesen sind  hat bislang die Erwartungen weit verfehlt. Das liegt sicher auch daran (siehe letzter Abschnitt), dass die Viren selbst, die durch diese Antikörper besiegbar wären, zum Zeitpunkt des Auftretens schwerer Erkrankungszeichen im Geschehen eigentlich gar keine Rolle mehr spielen.

 

Virusvarianten und deren Eigenschaften: man nennt es ‚Natürliche Auslese‘

Ursache für vielen neu auftretenden Varianten von SARS-CoV2 sind Mutationen, d.h. kleine zufällige Veränderungen des Erbguts. Bei der Vermehrung eines Coronavirus werden seine 30.000 RNA-Bausteine tausende Male kopiert, dabei können Fehler passieren. Der Großteil der Mutationen ist bedeutungslos oder für das Virus nachteilig und verschwindet daher sofort wieder. Ab und an führen die Veränderungen aber zu neuen Eigenschaften, die sich auf das Infektionsgeschehen auswirken können. Im Spike-Protein, das dem Virus Zugang in das Zellinnere verschafft, können sich vorteilhafte Mutationen durchsetzen und so entstehen die neuen Virusvarianten, einfach weil sie schneller oder leichter in die menschlichen Zellen eindringen können. Die Virusvariante Alpha tauchte Ende 2020 erstmals in England auf und dominierte später das Infektionsgeschehen in ganz Europa. Auch anderswo wurden neue Virusvarianten identifiziert, die leichter übertragbar sind. Beta verbreitete sich hauptsächlich in Südafrika, Gamma vor allem in Brasilien und Chile. Die Delta-Variante sorgte im Frühling 2021 für eine verheerende zweite Welle in Indien und verdrängt seitdem weltweit die bisherigen Varianten (in DEU aktuell >90% aller neu festgestellten Infektionen).

Seit Mai 2021 unterscheidet die Weltgesundheitsorganisation WHO besorgniserregende Varianten (Variants of Concern, VOC), die nachweislich ansteckender sind und/oder zu schwereren Erkrankungen führen können, und Varianten, die unter Beobachtung stehen (Variants of Interest, VOI) und von denen noch nicht erwiesen ist, welche Bedeutung sie in dem pandemischen Geschehen spielen werden. Beta, Gamma und Delta weisen außerdem so genannte Immun-Escape-Mutationen auf. Das sind Veränderungen im Erbgut, die dazu führen, dass Antikörper, die nach einer Impfung oder einer Infektion gebildet wurden, diese neuen Virusvarianten nicht mehr so effizient unschädlich machen können. Die WHO beobachtet momentan vier weitere Varianten namens Eta, Iota, Kappa und Lambda, die als VOI gelten.

 

Impfung gegen Corona

Das einzige bislang verlässliche Mittel zur Eindämmung der Pandemie (natürlich neben den entsprechenden Verhaltenmaßregeln AHAL = Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften) ist die Impfung. Die Zahlen demonstrieren, dass auch eine vollständige Impfung nicht zu 100% gegen die neuerliche Infektion schützt und ein ganz kleiner Anteil der Personen kann sogar schwer erkranken, allerdings vornehmlich alte und stark gesundheitlich vorbelastete Menschen. Die Evolution des Coronavirus wirft zwangsläufig die Frage auf, wie lange die entwickelten Impfstoffe wirksam sein werden und wie gut sie gegen bekannte und neu auftretende Varianten schützen. Dabei sollte zwischen dem Schutz vor Infektion und dem Schutz vor einem schweren Verlauf unterschieden werden. Gegen Alpha haben die Impfstoffe verlässlich vor einer Infektion geschützt. Bei den drei anderen VOC kann es zu sogenannten Impfdurchbrüchen kommen, das heißt, Geimpfte können sich trotzdem wieder infizieren. Wie oft das tatsächlich geschieht und wie stark Geimpfte das Virus dann weiterverbreiten, ist noch nicht abschließend geklärt. Bislang schützen alle Impfstoffe jedoch sehr gut gegen einen schweren Krankheitsverlauf.

Derzeit wird kontrovers disktutiert, ob, wann und für wen eine dritte (bei COVID19 Vaccine von Johnson & Johnson zweite) Auffrischimpfung sinnvoll oder gar erforderlich ist. In manchen Ländern wie den USA und Israel wird diese Boosterung generell gutgeheißen und es wurde für die gesamte Bevölkerung mit der Auffrischung angefangen. In Europa sind die Experten der Meinung, dass vornehmlich die o.g. besonders gefährdeten Gruppen ein drittes Mal geimpft werden sollten. Andererseits hat z.B. die Universitätsmedizin Charité Berlin bereits mit der Drittimpfung ihres gesamten medizinischen Personals begonnen und der Autor rechnet damit, dass dies in Bälde auch an anderen medizinischen Einrichtungen stattfinden wird, aber es soll damit bis zu einer entsprechenden generellen Empfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) gewartet werden, die offenbar aufgrund einer noch nicht ausreichend belastbaren Datenlage bislang nicht erfolgt ist.

Impfstoffhersteller und Zulassungsbehörden entwickeln und prüfen (i) Booster-Impfungen mit dem ursprünglichen Impfstoff, die die im Laufe von Monaten nach der vollständigen Impfung wieder sinkenden Antikörper-Konzentration erhöhen, (ii) Impf-Kombinationen mit unterschiedlichen Vakzinen (mRNA und Vektor-Impfstoff) und vor allem Impfstoff-Anpassungen gegen die neuen Varianten von SARS-CoV2. Die mRNA-Impfstoffe lassen sich dabei relativ einfach aktualisieren, indem die Antigen-Information für das Spike-Protein an die mutierte Virussequenz angepasst wird. Die Behörden bereiten außerdem einen neuen Zulassungsmechanismus vor, mit dem derartige „Impfstoff-Updates“ möglichst schnell und unkompliziert zugelassen werden sollen (Herstellung und Zulassung innerhalb von wenigen Monaten).

Es erscheint schwer nachvollziehbar, dass es in Deutschland zwar durch das Wiederaufflammen der Masern seit 2020 eine Masernimpfpflicht gibt (sinnvoll), aber keine Impfpflicht für Corona. Eine Erkrankung, die bis heute in Deutschland fast 100.000 Menschen das Leben gekostet hat und sicher ebensoviele nach schwerer Erkrankung in ein Leben entlassen, das dauerhaft erheblich an Gesundheit (körperlich wie geistig) und damit auch an Qualität eingebüßt hat. Der Staat hat allein für 2020 und 2021 einen dreistelligen Milliardenbetrag zusätzlich und kreditfinanziert ausgegeben bzw. bereitgestellt, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie nicht in einer echten Wirtschaftskrise enden zu lassen. Ganze Branchen sind praktisch aus dem Berufsleben genommen, Schüler und Studenten mutmaßlich mit lebenslangen Lerndefiziten konfrontiert und über die weiteren menschlichen Schicksale darf man gar nicht ernsthaft nachdenken. Und immer noch steht es jedem deutschen Bürger frei, sich nicht impfen zu lassen. Wobei diese Entscheidung ja nicht nur ihn selbst betrifft, sondern auch seine Familie, Arbeits- und Privatumgebung und die Öffentlichkeit, in der er sich bewegt. Klar ist, dass sich jeder Ungeimpfte irgendwann auch anstecken und zu einer Weiterverbreitung des Virus beitragen wird, und zwar wahllos auch auf gefährdete Mitmenschen. In dem Moment ist es aus Sicht des Autors eine gesamtgesellschaftliche Pflicht, sich impfen zu lassen, vorausgesetzt natürlich, es ist aus medizinischer Sicht vertretbar.

Labortests zum Nachweis von Corona und was sie aussagen

Es gibt grundsätzlich drei Ansätze von Labortests:

Direktnachweis des Virusgenoms (Erbgut) mittels PCR oder vergleichbarer Techniken

  • Erfolgt aus Abstrichmaterial von Rachen, Nase oder entsprechenden Sekreten.
  • Dauer ca. 1,5 Stunden bis 1 Tag, Ergebnis qualitativ (ja/nein)
  • Testprinzip: vor dem eigentlichen Nachweis erfolgt eine „Übersetzung“ der Virus-RNA in DNA und deren massive Amplifikation (Vermehrung) in einem Laborautomaten.
  • Ein positiver Ausgang sagt aus, dass die untersuchte Person mit SARS-CoV2 infiziert ist, aber
    NICHT, ob die Person erkrankt ist oder erkranken wird.
  • Der Test bleibt ca. 8-10 Tage nach der Ansteckung positiv (daher 10-14 Tage Quarantänedauer für Personen, die aus einem Risikogebiet eingereist sind)

Direktnachweis von Antigen = Proteinen (Eiweißen) aus der Virushülle

  • Dieser Test funktioniert sehr einfach und schnell, er kann theoretisch von Laien durchgeführt werden, das Ergebnis liegt in 15-45 min vor.
  • Die Empfindlichkeit ist allerdings gering, da keine vorherige Vermehrung des zu messenden
    Eiweißes erfolgt (Nachweisquote ca. 60%, d.h. 4 von 10 Infektionen werden nicht festgestellt!)
  • Ein negatives Ergebnis besagt daher eigentlich gar nichts, nur ein positives beweist eine Infektion, wobei es keine Daten zur Spezifität gibt, d.h. wieviele positive Ergebnisse kommen tatsächlich durch Corona zustande.
  • Einziger ernsthafter Sinn ist das Auffinden von sogenannten Superspreadern, das sind Menschen, die eine sehr große Virusmenge ausscheiden (in der Atemluft, beim Husten oder Niesen) und somit viele Leute in ihrer Umgebung anstecken können

Nachweis einer Immunreaktion im Blutserum/Plasma mit Antikörperbildung

  • Antikörper gegen SARS-CoV2 sind nachweisbar, einige Tests können sie quantifizieren und darüber lässt sich auch der Abfall des Antikörperspiegels nach der Genesung oder der Impfung mit der Zeit messen.
  • Derzeit zeichnet sich ab, dass es sich um neutralisierende AK handelt, d.h. um solche, die das
    Virus auch wirklich unschädlich machen können (Cave: siehe Abschnitt Virusvarianten!).
  • Der Träger ist zumindest vor der Variante von SARS-CoV2 geschützt, die ihn angesteckt hatte.

Fazit: was sagt ein reaktiver Test aus?

  • Ein positiver Antikörper-Nachweis könnte eine für die aktuelle Saison geltende Beruhigung des Betreffenden bewirken. Es ist allerdings unklar, ob gebildete Antikörper auch gegen Spätfolgen (Long Covid) von COVID19 und gegen neuere Virusvarianten (z.B. delta, lambda) helfen.
  • Ein positiver Antigentest bzw. eine positive PCR heißt, der Betreffende ist mit dem Virus infiziert, ob er daran erkranken wird, sagen Direktnachweise nicht.
  • Ein negativer Direkttest ist nicht einmal eine Momentaufnahme: der Betreffende könnte bereits infiziert sein, die Viruslast ist aber noch unter der Nachweisgrenze des Tests.
  • Selbst wenn der negative Direkttest dem tatsächlichen Zustand „nicht infiziert“ entspricht, heißt das nicht, dass der Betreffende sich nicht im nächsten Augenblick anstecken kann.

Und dann noch dies…: Bundeswehr bildet Corona-Schnüffelhunde aus: Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent

Die Bundeswehr bildet Hunde darin aus, das Coronavirus zu erschnüffeln, meldete die Deutsche Presseagentur am 06.07. letzten Jahres (in der ersten ‚Sommerpause‘ der Pandemie). Der Geruch von Speichelproben soll verraten, wer infiziert ist. Sie arbeiten mit einer großen Trefferquote und sind garantiert angenehmer, als eine Blutabnahme: Die Bundeswehr und die Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover testen in einem Projekt, ob Diensthunde eine Coronavirus-Infektion am Geruch von Speichelproben erkennen können. Zehn Tiere der einzigen Diensthundeschule der Bundeswehr bei Ulmen in der Vulkaneifel sollen diese spezielle Aufgabe lernen. Beteiligt sind Schäferhunde, Spaniel und Retriever.

Dieser vielversprechende Ansatz ist mittlerweile eingestellt worden, abenteuerlicherweise, weil das Geld für weitere Testreihen fehlte, nach dem die Stiftung die Finanzierung beendet hatte und ganz offenbar auch die Diensthundeschule in Ulmen nicht hinreichend mit Haushaltsmitteln ausgestattet war. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man über einen solchen Schildbürgerstreich herzhaft lachen! Wenigstens wurden das Zwischenergebnis der Bemühungen veröffentlicht und ein Hinweis auf die Originalarbeit auch im Deutschen Ärzteblatt eingestellt: [ https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/126586/Spuerhunde-erkennen-Coronainfektion-an-Urin-Speichel-und-Schweiss?rt=f24b1c8214b5c993d8657ef7c95dd5e7 ].

Fazit und Ausblick

Bald sind es zwei Jahre, die die Corona-Pandemie die Welt in Atem hält. Global koordiniertes Vorgehen dagegen sucht man leider weiterhin vergebens, offenbar sind zuviele nationalstaatliche und sonstige politische Interessen wichtiger. Nicht verstanden ist vor allem in den reichen westlichen Ländern die Tatsache, dass eine Pandemie wie Corona nur überwunden werden kann, wenn das überall auf dem Erdball geschieht, am besten gleichzeitig. Was bedeutet, dass es völliger Unsinn ist, wenn die EU oder die USA (und auch andere mächtige Staaten) viele Hunderte Millionen Impfdosen erwerben und in der sogenannten zweiten und dritten Welt kann kaum oder gar nicht geimpft werden. Das provoziert immer neue und aggressivere Virusvarianten, die sich natürlich sehr schnell auch weltweit verbreiten können und gegen die dann die bisherigen Impfstoffe weniger oder irgendwann gar nicht mehr schützen. Nicht verstanden ist auch, dass es sich hier um eine existenzielle Krise der Menschheit handelt, bei der das Bestehen auf Patenten, das Anstreben möglichst hoher Gewinne und ähnliche, von Gier und Ruhmsucht getriebene Mechanismen nicht nur niemanden nutzen werden, sondern der Menschheit insgesamt gewaltigen Schaden zufügen.

Nicht einmal hier in Deutschland ist es gelungen, innerhalb von zwei Jahren so etwas wie ein ernsthaftes übergreifendes Konzept für die Überwindung der Coronakrise zu entwickeln. Anfang letzten Jahres wurde die Politik aktuell von der Pandemie überrascht, wenngleich die Wissenschaft seit Jahrzehnten so ein Ereignis vorausgesagt hat. Vielleicht konnte da nicht sofort eine besonnene und weitsichtige Konzeption entwickelt werden, man reagierte mehr kurzfristig und hier und da wohl auch panisch. Als im Sommer 2020 aber die Infektionszahlen rapide sanken und eine Atempause eintrat, wäre genug Zeit und Muße gewesen, das umfassende Konzept nachzuarbeiten und in den dann eintretenden weiteren Infektionswellen vorliegen zu haben. Leider wurde die Zeit nur genutzt, um massive Lockerungen der shutdown-Maßnahmen politisch wirksam zu verkünden, was sich im Nachgang in der Sache sogar als falsch erwiesen hat. Mit einem vernünftigen Konzept, genügend Impfstoff und Impfkapazitäten, einer Impfpflicht für alle, die es medizinisch vertragen können (> 99%) und einer Verlängerung der erheblichen Beschränkungen über den Winter 20/21 hinaus hätte die Pandemie vermutlich inzwischen beendet sein können. In diesem Jahr kam nun auch noch neben mehreren Landtagswahlen die Bundestagswahl hinzu, die das Fällen und Verkünden unpopulärer Maßnahmen erschwert. Es bleibt für Deutschland zu hoffen, dass danach und gleich in welcher Koalition eine künftige Regierung agieren wird, angepackt und das Versäumte endlich nachgeholt wird.

Pandemische Virusverbreitungen mit ungeahnten Auswirkungen auf die Menschheit hätte es in den letzten 20 Jahren fünf Mal geben können: SARS, Schweinegrippe, Vogelgrippe, MERS und jetzt COVID19: viermal sind wir aufgrund zufälliger, glücklicher Umstände gerade noch davongekommen, beim fünften Mal nicht. Faktoren wie Überbevölkerung, Klimaerwärmung, Umweltzerstörung samt Raubbau an den begrenzten Ressourcen, Artensterben u.ä. machen in ihrer Gesamtheit mehr als wahrscheinlich, dass die derzeitige Pandemie nicht die letzte, sondern erst der Auftakt für viele weitere und mutmaßlich noch schlimmere solche Ereignisse sein wird. Ob man nun Fan von Greta Thunberg ist oder nicht, aber es muss ein globales komplettes Umdenken der Menschen erfolgen, wenn diese Spezies noch eine nennenswerte Zukunft auf dem Planeten Erde haben will. Ansonsten braucht es gar keinen Atomkrieg, um den Homo sapiens auszurotten und dann wird „die Evolution irgendwann zurückblicken und feststellen müssen, dass die Entwickelung von Intelligenz und Technik wohl doch kein erfolgreicher Weg war“.

 

Autoren

Dr. Michael Putzker, Diplom-Biologe

Lena Maria Altin, Apothekerin

Dr. Thomas Klose, Apotheker

Sonnenschein Apotheke, Neversstraße 5, 56068 Koblenz

E-Mail: qmb.apotheken@gmx.net