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Carragelose®-Nasenspray: Bringt das etwas gegen Covid19?

Es klingt fast ein wenig zu einfach: Nasensprays mit dem aus Rotalgen gewonnenen Iota-Carrageenan (Carragelose®), einem sulfatierten Polymer mit hohem Molekulargewicht, sollen das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 drastisch senken können. Und das Beste daran ist, dass diese Nasensprays bereits kommerziell verfügbar sind (z. B. Algovir®, Coldamaris pro®), da sie bereits früher zur Verhinderung von Infekten der Luftwege verwendet wurden. Die weltweiten Patentrechte für das Präparat Carragelose® liegen bei dem österreichischen biopharmazeutischen Unternehmen Marinomed. Neben Nasensprays gibt es auch Lutschtabletten und eine Inhalationslösung mit dem Inhaltsstoff. Die Benetzung der Schleimhäute mit dem Präparat soll gewissermaßen eine physikalische Barriere bilden und das Eindringen des Virus in seine Zielzellen blockieren. Leibbrandt et al. hatten 2010 die Wirksamkeit von Iota-Carrageenan gegen die Influenza-A-Virus-Infektion im Mäusemodell gezeigt (Iota-Carrageenan Is a Potent Inhibitor of Influenza A Virus Infection (plos.org)). Im Februar 2021 veröffentlichten sie eine In-vitro-Studie, die die Wirksamkeit von Iota-Carrageenan auch gegen SARS-CoV-2 belegte (Iota-carrageenan neutralizes SARS-CoV-2 and inhibits viral replication in vitro (plos.org)). Eine in Argentinien durchgeführte multizentrische klinische Studie an Krankenhauspersonal deutet darauf hin, dass Carragelose® tatsächlich auch gegen die SARS-CoV-2-Infektion präventiv wirksam ist. In einem randomisierten, doppelt verblindeten Ansatz erhielten 384 Probanden viermal täglich entweder das Nasenspray mit dem Inhaltsstoff Iota-Carrageenan oder ein Placebo. In der Carragelose®-Gruppe infizierten sich daraufhin signifikant weniger Probanden mit SARS-CoV-2 als in der Placebo-Gruppe (1,0% vs. 5,1%). Die Risikoreduktion betrug demnach ca. 80%. Die Studie ist allerdings noch nicht in einer Fachzeitschrift mit Gutachten-Verfahren erschienen, sondern bisher nur als vorläufige Veröffentlichung auf der Internet-Seite des argentinischen Forschungsinstituts (ICT Milstein) verfügbar (La eficacia del spray nasal con carragenina para la prevención del COVID-19 ha dado resultados positivos (conicet.gov.ar)). Noch muss man daher die Daten mit Vorsicht interpretieren. Dennoch spricht einiges dafür, diese Möglichkeit der Prävention, insbesondere bei noch ungeimpften Personen mit hohem Infektionsrisiko (z. B. Kinder in Kindergärten, Schulen) zusätzlich zu den Standardmaßnahmen zu nutzen. Die Präparate sind verfügbar, vergleichsweise kostengünstig und gut verträglich. Langzeitrisiken sind nicht bekannt. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) empfiehlt daher die präventive Anwendung von Carragelose®-Nasenspray zusammen mit weiteren präventiven Maßnahmen (Gurgeln mit grünem Tee, Kochsalzlösung) und führt Details dazu in einer Stellungnahme aus (2020_12_02_Empfehlung-viruzides-gurgeln-nasenspray.pdf (krankenhaushygiene.de)

Weitere Informationen auf www.coviduptodate.de.

Prof. Dr. Zöller, Prof. Dr. Scheid, Dr. Thomas Klose