Gesundheitstipp vom 03.11.2009
Dass Diabetiker häufig unter Magnesiummangel leiden, ist bekannt. Doch während in den USA schon seit 1996 Diabetiker daraufhin untersucht und entsprechend behandelt werden, fehlen in Deutschland bislang entsprechende Empfehlungen.
Magnesiummangel entsteht bei Diabetikern aufgrund der krankheitsbedingten veränderten Nierentätigkeit. Die Rückgewinnung des Minerals in den Nieren ist gestört, folglich wird Magnesium verstärkt mit dem Urin ausgeschieden. Je schlechter der Diabetes eingestellt ist, um so größer ist dabei das Magnesiumdefizit. Doch normale Blutwerte sind kein Grund zu verfrühter Sorglosigkeit, denn der Körper kompensiert ein Defizit häufig durch vermehrte Magnesiumfreisetzung aus den Knochen, wo es dann fehlt. Deshalb ist es für Diabetiker besonders wichtig, auf Mangelsymptome zu achten.
Es gibt noch eine weitere interessante Feststellung: Ein niedriger Magnesiumspiegel erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes um 55%. Dies hat eine groß angelegte Studie an 12000 stoffwechsel-gesunden Männern und Frauen zwischen 45 und 64 Jahren ergeben. Während in Deutschland die Ergebnisse noch diskutiert werden, gilt in den USA Magnesiummangel als eigenständiger Risikofaktor für die Entstehung des Typ 2- Diabetes.
Wie sich Magnesiummangel äußert
Muskelkrämpfe, -verspannungen oder Zuckungen ,innere Unruhe, Nervosität bis hin zu Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen oder Depression: So vielfältig können die Beschwerden bei Magnesium-Mangel sein. Selbst ein Kloßgefühl im Hals oder Krämpfe im Magen-Darmbereich können durch Magnesiummangel entstehen.
Magnesium als natürlicher Insulin-Sensitizer
Magnesiummangel beeinträchtigt die Insulinwirkung, oder anders gesagt: Mit Hilfe von Magnesium kann Insulin besser Glucose in die Zellen schleusen. Man bezeichnet Magnesium deshalb als natürlichen Insulin-Sensitizer. (englisch „Sensitize“ = sensibilisieren)
Magnesium wirkt außerdem gefäßerweiternd und blutdrucksenkend und vermindert so das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Auch für das Diabetikerauge erweist sich Magnesium geradezu als Wundermineral, denn es kann einer „Retinopathie“ vorbeugen oder zumindest deren Fortschreiten verzögern.
Wie viel Magnesium?
Die neue Leitlinie „Magnesium und Diabetes“ empfiehlt, täglich 240-480 mg reines Magnesium einzunehmen. Ausgenommen sind Diabetiker mit einer schweren Niereninsuffizienz. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis nach Absprache mit dem Arzt angepasst werden.
Auf das richtige Magnesium kommt es an
Magnesium muss aktiv in die Zelle transportiert werden. Deshalb kommt es entscheiden darauf an, Magnesium in der richtigen Wirkform einzunehmen. Vor allem, wenn Ihr Blutzucker häufig schwankt oder Sie bereits unter diabetischen Folgekrankheiten leiden, benötigen Sie eine angepasste Magnesiumdosis. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten: Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Apothekerin Petra Groben
Sonnenschein und Regenbogen Apotheke